Hallo, guten Morgen allerseits. Wir schauen uns gerade nochmal das Beispiel von zwei gekoppelten
harmonischen Oszillatoren an. Wir haben uns schon überlegt gehabt, was passiert, wenn
die Oszillatoren in Resonanz sind. Wenn man dann einen anregt, dann wird die Energie langsam
hin und her pendeln zwischen den beiden Oszillatoren. Und wir wollten uns anschauen, was passiert
im allgemeinen Fall. Also zum Beispiel, wenn die nicht resonant sind. Und man kann sich
schon irgendwie physikalisch vorstellen, wenn die nicht resonant sind, dann wird die Energie
typischerweise nicht übertragen. Das heißt nicht, dass überhaupt nichts passiert. Wir
werden sehen, so ein klein wenig wird der zweite Oszillator schon noch angeregt, aber
nur ein klein wenig. Und dann kann man sich fragen, was bedeutet das in Resonanz oder
aus der Resonanz. Wenn zum Beispiel die Frequenzen nur leicht verschieden sind, ist das dann
auch schon aus der Resonanz. Und die Antwort wird sein, man muss immer vergleichen mit
der Stärke der Kopplung. Wenn die Differenz der Frequenzen deutlich größer ist als die
Stärke der Kopplung, dieses G, was wir eingeführt haben, dann kann man sagen, die sind außer
Resonanz. Und dieses Beispiel ist so wichtig, dass wir es nochmal durchgehen wollen, obwohl
wir ja gelernt haben, dass eigentlich diese zwei gekoppelten quantenmechanischen harmonischen
Oszillatoren zurückgeführt werden können auf das Problem eines Zweiniveausystems.
Und ich bin mir sicher, dass Sie in der Quantenmechanik I das Zweiniveausystem schon behandelt haben.
Trotzdem, das ist so wichtig. Wenn Sie Quantenphysik machen, dann kommt sozusagen jede Woche mindestens
einmal das Zweiniveausystem vor, dass wir es hier nochmal wiederholen wollen. Also das
sind unsere zwei Oszillatoren, wie immer gezeichnet als Pendel und dazwischen eine Kopplung. Und
ich schreibe jetzt schon diese Kopplungsrate G hin und nicht mehr die Federkonstante. Wir
hatten gesagt, das führt uns auf ein Zweiniveauproblem. Die Zweiniveaus entsprechen den beiden Pendeln
und haben dann entsprechend Energien h quer Omega 1 und h quer Omega 2 und eine Kopplungsstärke,
die eben durch G gegeben ist. Und so wie ich immer den Hamilton-Operator hingeschrieben
habe, steht im Hamilton-Operator minus G. Das hatte ich so gemacht, damit für eine echte
physikalische Federkopplung das G positiv wäre. Und wir hatten schon eine Konsequenz
davon gesehen, nämlich, dass die symmetrische Mode im resonanten Fall die tiefere Frequenz
hat, wie das sein sollte. Okay, die Eigenwerte bekommt man, wie bekannt, aus der Bedingung,
dass die Determinante von dieser Matrix minus Eigenwert mal Einheitsmatrix verschwindet.
Und dazu hatte ich am Ende der letzten Stunde noch hingeschrieben, was sich daraus dann
ergibt, nämlich, wir bekommen natürlich zwei Eigenwerte für diese Zweikreuz-Zwei-Matrix
und die haben die Gestalt. Da steht zunächst mal die mittlere Frequenz. Das ist sozusagen
ein gemeinsamer Offset, der kann hoch und runter geschoben werden. Und dann steht da
plus oder minus, jeweils für die beiden Eigenwerte. H quer mal eine Wurzel. Und in dieser Wurzel
tauchen nun auf die Differenz der Frequenzen und die Kopplung. Und wenn man so will, kann
man dann sagen, na gut, Epsilon ist eine Energie, aber wenn ich es wieder als Frequenz ausdrücken
möchte, kann ich das H quer Omega nennen. Das wäre dann H quer Groß Omega eins oder
zwei. Das sind die neuen Eigenfrequenzen von den harmonischen Oszillatoren, wenn wir auf
diese Weise zu den Normalmoden übergehen. Okay, und wir hatten auch schon gecheckt,
was passiert, wenn ich zum Beispiel die Kopplung gleich Null setze, g gleich Null in der Formel,
dann kann ich nach dem Quadrat wieder die Wurzel nehmen. Da kommt gesträng genommen
der Betrag raus, aber weil ich plus oder minus habe, ist das ohnehin unwichtig. Und dann
habe ich einmal die Summe plus die Differenz, das gibt mir Omega eins insgesamt, und dann
die Summe minus die Differenz, das gibt mir Omega zwei. Das heißt tatsächlich, ohne
Kopplung komme ich wieder zurück zu den alten Frequenzen, wie das so sein muss. Wir werden
gleich nachher hinzeichnen, wie diese Eigenwerte aussehen, aber zunächst mal wollen wir uns
noch um die Eigenvektoren kümmern. Die Eigenvektoren sind ja einfach Lösung der Gleichung H tilde
mal Psi K hatten wir das glaube ich genannt ist gleich Epsilon K Psi K. Und das heißt,
diese Matrix muss auf den Eigenvektor wirken und dann muss dann Epsilon mal der Eigenvektor
rauskommen. Das ist eine reell symmetrische Matrix, das heißt, es ist garantiert, wir
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:25:14 Min
Aufnahmedatum
2011-11-16
Hochgeladen am
2011-11-28 16:48:35
Sprache
de-DE